Auf den Spuren von Helmut Kohl in Berlin

Das Bundeskanzleramt in Berlin ist der größte Regierungssitz der Welt. Doch was wissen wir über die Geschichte des Areals, das heute Zentrum politischer Entscheidungen in Deutschland ist?

Im Rahmen einer Fachexkursion besuchten uns Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrums für Wirtschaft, Gesundheit und Technik aus Zwickau im Regierungsviertel und erlebten mit uns einen spannenden Streifzug durch die deutsche Geschichte.

Nach einer kurzen Begrüßung im Kohl Salon, dem Besucherraum der Stiftung in der Wilhelmstraße, und einem kurzen Überblick über die bewegte deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert starteten die 33 Teilnehmer in Begleitung unseres Referenten für Jugendbildung ihren „Gang durch die Geschichte“. Der Spaziergang führte sie zu Brennpunkten der geschichtlichen Ereignisse und zu den Spuren, die die Mauer hinterlassen hat. Auch erfuhren sie mehr über die Geschichte der Gebäude im Regierungsviertel und über den politischen Alltag in Berlin.

Auf den Spuren von Helmut Kohl suchte die Gruppe natürlich auch das Bundeskanzleramt auf, die Regierungszentrale der deutschen Bundesregierung. Achtmal so groß wie das Weiße Haus, zehnmal größer als Downing Street No. 10 und dreimal größer als der Élysée-Palast ist es sogar das größte Regierungshauptquartier der Welt. Sein höchster Punkt ist allerdings einige Meter niedriger als die Reichstagskuppel. Darauf hat man bewusst geachtet. Das Bundeskanzleramt sollte das Parlament als direkt vom Souverän gewählte Vertretung nicht übersteigen.

Nach der Entscheidung für den Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin beauftragte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl die Berliner Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank 1995 mit dem Bau des neuen Kanzleramtes. Schultes und Frank hatten zuvor auch den baulichen Wettbewerb zur Gestaltung des Spreebogens gewonnen. Ihre Idee war, dass die Bürobauten des Bundestags und das Bundeskanzleramt zusammen das „Band des Bundes“ bilden, das die früher durch die Mauer getrennten Stadthälften symbolisch verbindet. 1997 setzte der „Kanzler der Einheit“ den ersten Spatenstich, vier Jahre später wurde das Amt eingeweiht. Als Historiker war Helmut Kohl das Handeln aus dem Bewusstsein der Geschichte heraus wichtig. Der Spreebogen war für ihn ein Ort, der wie kaum ein anderer die jüngere deutsche Geschichte symbolisiert.

Die Schülerinnen und Schüler informierten sich über Geschichte und Architektur des Kanzleramts und sein Verhältnis zu den anderen Verfassungsorganen. Anschließend ging es weiter am Platz der Republik vorbei durch das Gebiet, das einst die Kroll-Oper und die Siegessäule beheimatete, bis zum Brandenburger Tor, Symbol der Einheit und eine weitere historische Stätte, die untrennbar mit Helmut Kohl verbunden ist. Insgesamt verlebte die Gruppe vier intensive Tage in Berlin.

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