Die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung trauert um Klaus Töpfer

Unermüdlich setzte er sich bis ins hohe Alter für einen bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen ein.

Als Klaus Töpfers politische Karriere begann, waren Umwelt- und Klimapolitik noch Randthemen. Als Fachmann für Raum- und Stadtplanung hatte sich der in Schlesien geborene Wissenschaftler schon früh mit energie- und umweltpolitischen Fragen beschäftigt. Die „Bewahrung der Schöpfung“, wie es die CDU damals formulierte, sollte spätestens nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl nicht mehr allein den Grünen überlassen werden. Helmut Kohl erweiterte 1986 seine Regierung um ein Bundesumweltministerium. Als Walter Wallmann, der erste Umweltminister der Bundesrepublik, ein Jahr später als Ministerpräsident nach Hessen wechselte, war das neue Amt schnell wieder vakant. 

Helmut Kohl suchte in den Bundesländern nach verlässlichen und kompetenten Mitstreitern. So fiel sein Blick auf Klaus Töpfer, den er aus der Landesregierung von Rheinland-Pfalz an den Kabinettstisch nach Bonn lockte: Töpfers auch in Wissenschaft und Wirtschaft geschärftes Profil schien Kohl gerade recht für das neue Ressort Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. 
Und tatsächlich prägte der damals noch junge Minister das neue Ministerium mit Kompetenz, Optimismus und Offenheit. Die Öffentlichkeit erreichte er nicht nur mit spektakulären Aktionen wie dem Kopfsprung in den Rhein. Grüner Punkt und Gelber Sack veränderten die bundesdeutsche Abfallwirtschaft nachhaltig, Bevölkerung und Industrie wurden zum Recycling animiert. 

Als Angela Merkel im Jahr 1994 Bundesumweltministerin wurde, bemühten viele das Bild von den großen Schuhen, die Töpfer ihr hinterlassen habe. Klaus Töpfer seinerseits fand als Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau noch einmal eine außergewöhnliche Aufgabe: Er managte den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin. 


Auch international hat er Spuren hinterlassen: Als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen trug Klaus Töpfer dazu bei, Schutzziele in der globalisierten Welt zu verankern. Unermüdlich setzte er sich bis ins hohe Alter für einen bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen ein.     
Klaus Töpfer starb im Alter von 85 Jahren. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung wird Klaus Töpfer ein ehrendes Andenken bewahren.