16 Jahre lang führte Helmut Kohl die politischen Geschicke der Bundesrepublik Deutschland aus dem Bonner Kanzleramt – so lang wie kein anderer Bundeskanzler. Es war eine entscheidende Epoche der deutschen Nachkriegsgeschichte. Auch die damaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten mit ihrer Zuarbeit einen Anteil daran. Über 40 von Ihnen kamen auf Einladung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung am 15. März zu einem Zeitzeugengespräch zusammen.
Die Veranstaltung begann mit einem Rundgang durch das Gebäude des Bonner Kanzleramts, das jetzt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit genutzt wird. Anschließend kam es dann zu einem intensiven Austausch im Bonner Haus der Geschichte.
„Uns eint die Erinnerung an einen großen Politiker, den beherzten Reformer nach 1982, den Kanzler der Einheit und den leidenschaftlichen Europäer“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Günter Winands, in seiner Begrüßung. „Uns eint ferner die Erinnerung an die Bonner Republik, die wir eben beim Rundgang durch das alte Kanzleramt, dem Kanzlerbüro und Kabinettsaal, für eine kurze Weile wieder haben aufleben haben lassen“, so Winands weiter.
Jede der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der damaligen Zeit habe eigene Erinnerungen an die tägliche Arbeit im Kanzleramt mit individuellen Wahrnehmungen und Bewertungen. Dieses Wissen, wie Helmut Kohl Entscheidungen traf und durchsetzte, zu dokumentieren und wissenschaftlich auszuwerten, daran sei die Bundesstiftung sehr interessiert, verdeutlichte Winands.
Die Stiftung unter der geschäftsführenden Leitung von Dr. Jacqueline Boysen ist auch für weiterführende Hinweise auf andere Quellen der Zeitzeugen dankbar. All dies soll für die zeithistorische Forschung über die Regierungszeit Helmut Kohls, aber auch für künftige Dauerausstellungen und Stiftungspublikationen dokumentiert und aufgearbeitet werden.
„Wir wollen das politische Wirken Helmut Kohls in zeitgemäßer Weise reflektieren und dabei aktuelle Fragestellungen besonders in den Blick nehmen, nicht zuletzt wegen der Zielgruppe junger Menschen“, so Günter Winands abschließend.