Am 27. November 2024 lud die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung auf die Fraktionsebene des Deutschen Bundestages ein, um die langjährige Arbeit Volker Kauders als Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu würdigen.
Der amtierende Vorsitzende Friedrich Merz sprach das Grußwort und wies auf eine kuriose Konstellation hin, die sich an diesem Abend ergab: „Ich gratuliere meinem Nach-Nach-Folger zum 75. Geburtstag und bin zugleich sein Vor-Vor-Gänger, dies ist einmalig in der Geschichte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“. Volker Kauders Rekord als am längsten amtierenden Fraktionsvorsitzenden wolle er, so der Kanzlerkandidat der Union, freilich gern unangetastet lassen.
Vor der Bühne auf der Fraktionsebene im Reichstaggebäude hatten sich zu diesem Zeitpunkt über 100 Gäste versammelt. Darunter der Fraktionsvize Alexander Dobrindt sowie zahlreiche Abgeordnete des Bundestages und ehemalige Bundesminister, wie Franz-Josef Jung, Gerda Hasselfeldt, Peter Altmaier, Julia Klöckner und Norbert Röttgen. Für Volker Kauder bescherte das ein Wiedersehen mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Auch viele Wegbegleiter, Unterstützer und Freude aus Kauders politischer Heimat Baden-Württemberg waren nach Berlin gekommen.
Jacqueline Boysen, die Geschäftsführerin der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung, führte mit dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden auf der Bühne ein Gespräch über Werte, Verlässlichkeit und Humor in der Politik. Dabei ging es auch um das „C“ im Parteinamen als Markenzeichen der CDU. Christliche Werte sind für den 75-Jährigen Kauder elementar. Das „C“ im Namen der Partei verhindere eine einseitige Ausrichtung auf „konservativ“ oder auf „liberal“. Als seine wichtigste Aufgabe als Fraktionsvorsitzender von 2005 bis 2018 bezeichnete Kauder – unter Anspielung auf den Dauerstreit in der Ampelkoalition – die Regierung Angela Merkel handlungs- und arbeitsfähig zu halten und nicht im Koalitionsstreit untergehen zu lassen.
Günter Winands, der Vorsitzende Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung, dankte dem Jubilar für dessen ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Kuratoriums. Volker Kauder sei „ein beständiger Ideengeber und allzeit wichtiger Ratgeber“, der mit seinem politischen Erfahrungsschatz die Stiftung voranbringe und das in einer immer freundlichen und herzlichen Art. „Nichts ist unmöglich“, könnte ein Wahlspruch Kauders sein, der immer ergebnisorientiert den steinigen Weg der Kompromissfindung geht.
Wie gut es tut, über das politische Geschäft auch zu lachen, zeigte das Kabarett-Duo Rudi+Rudi. Mit Gesang, Musik und Imitation zündeten die beiden Kabarettisten ein Feuerwerk an Witz, Spott und Satire auf das Publikum – und trafen dabei ganz offenbar den Humor des Jubilars, des Vor-Vorgängers in Person des Nach-Nachfolgers und der im Reichstagsgebäude anwesenden Gäste.