Eine besondere Beziehung – Helmut Kohl und Berlin

Ehrenbürger Berlins

Berlin war für Helmut Kohl „Brennpunkt deutscher Teilung und Sehnsucht deutscher Einheit“. Er hatte eine besondere Beziehung zur deutschen Hauptstadt. Bereits wenige Tage nach seiner Wahl zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland machte Kohl am 18. Oktober 1982 seinen Antrittsbesuch bei Richard von Weizsäcker, dem damaligen Regierenden Bürgermeister im Westen der geteilten Stadt. Wichtig waren ihm auch hier der direkte Kontakt und das Gespräch mit den Menschen vor Ort.

Lange vor dem Mauerfall bekundete Kohl den politischen Willen für ein freies Berlin in einem geeinten Deutschland in Frieden und Selbstbestimmung. Nach der Wiedervereinigung setzte er sich für Berlin als Parlaments- und Regierungssitz ein. Auch die europäische Dimension spräche für Berlin, so Kohl 1991 anlässlich der Bonn-Berlin Debatte im Deutschen Bundestag: Die Stadt könne eine Brücke nach Osteuropa schlagen und Deutschland als Vermittler zwischen Ost und West auftreten. Im Jahr darauf unterzeichnete er den ausgehandelten Hauptstadtvertrag.

Für seine Verdienste um die deutsche Hauptstadt wurde Helmut Kohl 1992 vom damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen mit den Ehrenbürgerrechten der Stadt Berlin ausgezeichnet.

Die folgenden Bilder zeigen einzelne Stationen, die Helmut Kohls besondere Beziehung zu Berlin dokumentieren:

  • Antrittsbesuch beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, Richard von Weizsäcker. 18.10.1982
  • Gespräch mit Berlinern bei seinem Antrittsbesuch in Berlin-West. 18.10.1982
  • „Mr. Gorbachev, open this gate. Mr. Gorbachev, tear down this wall!” Diese Worte Ronald Reagans gingen um die Welt. Helmut Kohl dankte dafür im Namen aller Deutschen. 12.6.1987
  • Enthüllen einer Stiftungstafel auf dem zukünftigen Baugelände des Deutschen historischen Museums. 28.10.1987
  • Kundgebung am Schöneberger Rathaus vor Berlinern aus beiden Teilen der Stadt. 10.11.1989
  • Wiedervereinigungsfeier vor dem Reichstagsgebäude Tag der Deutschen Einheit. 3.10.1990
  • Regierungserklärung in der ersten Sitzung des Gesamtdeutschen Bundestages im Reichstagsgebäude. 4.10.1990
  • Bundestagsrede und Einsatz für Berlin als Sitz von Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat. 20.6.1991
  • Unterzeichnung des Hauptstadtvertrages im Berliner Rathaus zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen. 25.8.1992
  • Auszeichnung mit den Ehrenbürgerrechten der Stadt Berlin zusammen mit dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow und dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan. 8.11.1992
  • Eröffnung der Neuen Wache als zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Anstelle des Eichenlaubkranzes ließ Helmut Kohl eine vergrößerte Kopie der Plastik Mutter mit totem Sohn von Käthe Kollwitz aufstellen. 14.11.1993
  • Immer wieder lud der Bundeskanzler ausländische Repräsentanten zu Gesprächsbesuchen nach Berlin ein. So durchschritt Bill Clinton als erster amerikanische Präsident nach der Wiedervereinigung das Brandenburger Tor. 12.7.1994
  • Verabschiedung der letzten russischen Soldaten in Deutschland zusammen mit dem Russlands Präsidenten Boris Jelzin. 31.8.1994
  • Verabschiedung der westalliierten Streitkräfte vor dem Luftbrückendenkmal in Berlin-Tempelhof. 8.9.1994
  • Staatsakt zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. 8.5.1995
  • Erster Spatenstich für das neue Bundeskanzleramt. 4.2.1997
  • Begutachtung des Modells für das Neubauvorhaben "Bundeskanzleramt" zusammen mit den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank.
  • Feier zum 50. Jahrestag der Berliner Luftbrücke zusammen mit Präsident Bill Clinton und Gail Halvorsen, Pilot der Berliner Luftbrücke sowie der Zeitzeugin Mercedes Wild. Das von der Sowjetunion vor 50 Jahren abgeriegelte West-Berlin war von einer westalliierten Luftbrücke mit Care-Paketen versorgt worden. 14.5.1998