Die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung trauert um ihr Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Bernhard Vogel.
Mit dem Tod von Bernhard Vogel endet ein reiches und erfülltes politisches Leben. Er war Christ und Demokrat: Getragen von seinem katholischen Glauben und geprägt von seiner Kindheit im Nationalsozialismus engagierte sich Bernhard Vogel in seiner Kirche und für die parlamentarische Demokratie in unserem Land. Während sich sein älterer Bruder Hans-Jochen für die SPD entschied, wurde die CDU Bernhard Vogels politische Heimat – und Helmut Kohl vom Studienfreund zum Förderer. Beide verband schließlich eine enge Freundschaft. Obgleich der 1932 geborene Bernhard Vogel zunächst eine akademische Laufbahn anstrebte, übernahm er politische Verantwortung, feierte Erfolge und lernte, Rückschläge zu verwinden. Seine doppelte Karriere als Ministerpräsident geht in die Geschichte ein: In Rheinland-Pfalz führte er zwischen 1976 und 1988 die Regierung eines westdeutschen Bundeslandes, von 1993 bis 2003 lenkte er die Geschicke des ostdeutschen Freistaats Thüringen. So wirkte er als Mittler und Gestalter in der Zeit der Deutschen Teilung wie auch im Transformationsprozess nach der Wiedervereinigung. Seine Popularität verdankte Bernhard Vogel nicht zuletzt seiner gewinnenden Persönlichkeit: Zeit seines Lebens war er den Menschen offen zugetan – auch in schwierigen Situationen immer bereit, Politik nachvollziehbar zu erklären.
Als einstiger politischer Mitstreiter und Vertrauter Helmut Kohls engagierte sich Bernhard Vogel in besonderer Weise für den Aufbau unserer Stiftung. Wir sind dankbar für seinen Rat und dafür, dass er seine Erinnerungen an die frühen Jahre seiner Freundschaft zu Helmut Kohl wie an die Aufbauphase von Rechtstaatlichkeit und Marktwirtschaft im Freistaat Thüringen mit uns teilte.
Wir werden Bernhard Vogel ein ehrendes Andenken wahren.
Foto: Bundesregierung Christian Stutterheim, 27.3.1998
„Was auch immer Du tust, tue es klug und bedenke das Ende“ - Konrad-Adenauer-Stiftung