Vor 40 Jahren: Helmut Kohl trifft erstmals Erich Honecker

Am Rande der Trauerfeierlichkeiten für den Anfang Februar verstorbenen sowjetischen Staats- und Parteichef Juri Andropow traf Helmut Kohl erstmals Erich Honecker.

Die beiden sprachen im Salon des Gästehauses Nummer 6 der sowjetischen Regierung. Das Gespräch ergab zwar keine substanziellen Ergebnisse, sei aber "unkonventionell" gewesen, berichtete Helmut Kohl später, man habe sich "von Mensch zu Mensch" unterhalten.

 

 

„Die deutsche Teilung ist bittere Wirklichkeit. Wirklichkeit ist aber auch die Hoffnung, diese Teilung zu überwinden“, erklärte Kohl in seinem Bericht zur Lage der Nation wenige Wochen später am 15. März 1984 im Deutschen Bundestag. Der „real existierende Sozialismus“ spreche die Menschen nicht an, „dessen Theorie und Praxis von den Deutschen, die dort leben, in freien Wahlen nie angenommen wurden und nie angenommen würden.“

Und weiter führte er aus: „Die Einheit der Nation ist und bleibt lebendig. {Beifall bei der CDU/CSU und der FDP} Zwischen den beiden Staaten in Deutschland gibt es einen intensiven Dialog, gibt es vielfältige Kontakte und konstruktive Zusammenarbeit auf zahlreichen Feldern. Seit dem letzten Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland hat sich das Geflecht der Beziehungen weiter verfestigt. … Dieser Stand der innerdeutschen Beziehungen ist das Resultat zielstrebiger und besonnener Politik. … Die Freiheit ist der Kern der Deutschen Frage. {Beifall bei der CDU/CSU und der FDP} Der nationale Auftrag bleibt gültig und erfüllbar: in einem vereinten Europa in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden. Unsere wichtigste rechtliche und moralische Position bleibt der Anspruch aller Deutschen auf Freiheit und Selbstbestimmung.“