Vor 30 Jahren: Die letzten russischen Truppen verlassen Deutschland

Fast 50 Jahre nach ihrem Einmarsch und vier Jahre nach der Wiedervereinigung werden die letzten russischen Soldaten der GUS-Streitkräfte aus Deutschland verabschiedet.

Helmut Kohl genoss dankbar die historische Stunde des friedlichen Truppenabzugs, der in seinen Augen „Frieden, Freiheit und Zukunft“ versprach. „Es war doch wirklich wie die Erfüllung eines Traumes, dass die letzten russischen Soldaten jetzt abziehen — 50 Jahre, nachdem die Sowjetarmee das deutsche Reichsgebiet erreicht hatte, mit dem vor Augen, was Deutsche in der damaligen Sowjetunion getan hatten.“ Und dass die Soldaten zum Abschied ein Lied für Deutschland komponierten, fand er fast rührend.
 

 
„Das war nicht die Leistung einer Regierung oder gar eines Mannes“, erklärte Kohl im Deutschen Bundestag, „Da haben viele mitgeholfen, und ich schließe hier alle meine Amtsvorgänger ausdrücklich ein. Aber, meine Damen und Herren, es ist eben gelungen.“ Und mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Einen kleinen Beitrag, so glaube ich, konnte ich wie die Kollegen im Kabinett und andere auch dazu leisten. Wenn wir das jetzt sagen, dann ist das doch eigentlich ganz selbstverständlich.“ Und die Opposition ließ er nicht ganz ungeschoren davonkommen: „Mein Vorgänger – der in der Inszenierung viel begabter war als ich –  hätte er diese Möglichkeiten gehabt, am Rhein hätte es von der Mündung bis zum Bodensee laute Lobeshymnen gegeben.“