Vor 34 Jahren: Gemeinsames Gedenken an die Opfer des Volksaufstandes

​​​​​​​1990 gedachten erstmals West- und Ostdeutsche gemeinsam der Opfer des Volksaufstandes in der DDR von 1953.


Dr. Sabine Bergmann-Pohl – als Präsidentin der Volkskammer bis heute das einzige weibliche Staatsoberhaupt Deutschlands – saß am 17. Juni 1990 im Berliner Schauspielhaus neben Bundeskanzler Helmut Kohl. Bis heute ist der 17. Juni ein offizieller Gedenktag, aber 1990 war er in der Bundesrepublik zum letzten Mal ein gesetzlicher Feiertag. Bundeskanzler Helmut Kohl wollte einen Feiertag für die Wiedervereinigung. Dafür war der 17. Juni als Gedenktag für die Opfer des Volksaufstandes nicht geeignet. Ein neues Datum musste gefunden werden. In die engere Wahl kamen der 23. Mai als Tag der Verkündung des Grundgesetzes, der 9. November als Tag des Mauerfalls und der 3. Oktober als Tag des formellen Inkrafttretens des Einigungsvertrages. Bekanntlich einigte man sich auf den 3. Oktober. Da man sich einen zusätzlichen Feiertag aus volkswirtschaftlichen Gründen nicht leisten konnte, verlor der 17. Juni seinen Status als gesetzlicher Feiertag.