Der Osten Deutschlands lockt heute Weltkonzerne an

Grünheide, Arnstadt, Magdeburg und Dresden – die großen aktuellen Industrieansiedlungen in Ostdeutschland haben eine lange Vorgeschichte.

„Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt“, war sich Bundeskanzler Helmut Kohl bereits 1990 sicher. (Fernsehansprache zum Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, 01.07.1990).

Die damit einhergehenden Probleme waren dem Kanzler durchaus bewusst. Er hatte aber ein Grundvertrauen in die Leistungskraft der Menschen in den neuen Ländern. Zudem war er überzeugt vom Funktionieren der Sozialen Marktwirtschaft. Gegen Ende seiner Regierungszeit konnte er im Deutschen Bundestag am 13.9.1998 auf unübersehbare Erfolge verweisen:

„Natürlich haben die Menschen Erwartungen gehabt, die in der kurzen Zeit nicht erfüllbar waren“, erklärte Helmut Kohl. „Aber natürlich ist auch klar zu erkennen, dass Ostdeutschland Stück für Stück aufblüht. Schauen Sie sich doch einmal das Opel-Werk in Eisenach an! Sehen Sie sich doch einmal das Chemiedreieck an! Wie sah es denn im Bereich der Telekommunikation vor zehn Jahren aus? Wer hat denn vor zehn Jahren telefoniert? Niemand, nur die Stasi hat abgehört. Jetzt hat Ostdeutschland das modernste Telekommunikationssystem in Europa. Das ist doch nicht vom Himmel gefallen. Hier wurde etwas geleistet. In den Jahren nach der Wiedervereinigung sind 550 000 Wohnungen in Ostdeutschland neu gebaut worden. Die Hälfte des dortigen Wohnungsbestandes ist modernisiert worden.“

247. Sitzung, Deutscher Bundestag (03.09.1998)
 


 

Sanierungsbeispiele Cottbus (1990/1994) und Bautzen (1994/1998)