„Der Erfolg der CSU ist für den Erfolg der gesamten Union wichtig. Das wusste Helmut Kohl“, berichtet Gerda Hasselfeldt, die ehemalige Bundesbau- und Bundesgesundheitsministerin, in einem Zeitzeugeninterview auf unserer Webseite. „Helmut Kohl hatte ein ungezwungenes Verhältnis zur CSU und als Pfälzer eine natürliche Nähe zur CSU“, bestätigt Theo Waigel, der ehemalige Bundesfinanzminister, ebefalls in einem unserer Videos.
Franz Josef Strauß und Helmut Kohl waren bekanntlich spannungsreich miteinander verbunden. Aus enger politischer Partnerschaft erwuchs auch ausgeprägte Rivalität. „Am Anfang war Franz Josef Strauß sehr angetan von Einladungen in den Pfälzer Wald“, erzählt Theo Waigel zum Verhältnis der beiden politischen Schwergewichte. „Als dann aber Helmut Kohl 1975 seine Kanzlerkandidatur anmeldete, da war Strauß empört, weil er glaubte, der wesentlich Jüngere würde akzeptieren, dass er selbst (Strauß) der global und intellektuell Überlegene sei.“ „Diesen Eindruck hatte Helmut Kohl nicht“, kommentiert Theo Waigel süffisant.
Bei der Bundestagswahl 1976 sollte dann Helmut Kohl als Kanzlerkandidat mit 48,2 Prozent der Stimmen ein hervorragendes Ergebnis für die Union erzielen. Dennoch reichte es nicht für die Regierungsbildung. Kohl ging als Oppositionsführer in den Deutschen Bundestag. Wie sich wenig später herausstellte, war das ein entscheidender Schritt in Richtung Kanzlerschaft ab Oktober 1982.