Lernort Berlin: In keiner anderen deutschen Stadt hat die Zeitgeschichte so viele Spuren hinterlassen wie hier. Auch Helmut Kohl prägte die Stadt nachhaltig. Als Historiker verstand er Berlin auch während der Teilung als Hauptstadt, als Politiker war die Überwindung der Teilung sein zentrales Anliegen.
Noch heute erinnern Orte an die Jahre der Teilung. Über 28 Jahre lang teilte die Mauer Berlin in zwei Teile: Quer durch das heutige Parlamentsviertel verlief die Grenze zwischen dem demokratischen Westen und dem sozialistischen Osten. Doch was geschah wo? Wo genau verlief die Mauer? Wie kam es zur Deutschen Einheit? Wie wurde das Reichstagsgebäude zum Sitz des Deutschen Bundestages? Wo arbeiten die Abgeordneten? Was geschieht im Bundeskanzleramt? Mit diesen Fragen im Gepäck reiste der Leistungskurs Politik der Jahrgangsstufe 11 des Illtal-Gymnasiums Illingen aus dem Saarland nach Berlin und begab sich auf Spurensuche durch das Regierungsviertel.
Nach einer kurzen Begrüßung im Kohl-Salon, der Repräsentanz der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung (BHKS) in Berlin-Mitte, begaben sich die 21 Schülerinnen und Schüler und ihrer Lehrerinnen in Begleitung von Benjamin Haase (Referent für Jugendbildung der BHKS) auf Erkundungstour durch das politische Zentrum Berlins, informierten sich über den Verlauf der Berliner Mauer durch das Regierungsviertel und den Alltag in der geteilten Stadt. Nach einer kurzen Schilderung der politischen Auseinandersetzungen um den Regierungssitz Berlin und dem architektonischen Konzept des Spreebogens ging es zum Bundeskanzleramt und dem geschichtsträchtigen Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. Der Besuch der Gruppe fiel in eine Sitzungswoche des Deutschen Bundestages und so konnten - passend zum Austausch am Grundgesetz-Denkmal über die Bedeutung der Grundrechte im Alltag - mehrere Demonstrationen beobachtet und Politik hautnah erlebt werden. Im Anschluss an die Führung rundete die Besuchergruppe ihre Eindrücke bei einer Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Oliver Luksic (FDP) inklusive Besuch des Plenarsaals und der Kuppel ab.
Für Helmut Kohl repräsentierte Berlin die gesamte deutsche Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen, mit ihren Kontinuitäten und Brüchen. Nach der Wiedervereinigung 1990 setzte sich der Kanzler der Einheit für den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin ein. Als studierter Historiker sah er in Berlin die gewachsene Hauptstadt der Deutschen und wollte das Zusammenwachsen der über 40 Jahre getrennten Teile Deutschlands dokumentieren und fördern. Auch die Gestaltung des Kanzleramtes basiert auf seinen Vorstellungen.
Sie planen eine Klassenfahrt nach Berlin und möchten Geschichte einmal anders vermitteln? Kombinieren Sie Ihr Berlin-Programm mit einer Führung durch das Regierungsviertel und einem Besuch im Kohl Salon. Auf unseren Rundgängen erkunden wir historische Orte der deutschen Teilung und unsere multimedialen Vorträge thematisieren grundlegende Zusammenhänge des politischen Systems in Deutschland.
Der Kohl Salon befindet sich mitten im Parlamentsviertel direkt neben dem Bundestag in der Wilhelmstraße 68.
Weitere Informationen zu den kostenlosen Bildungsangeboten der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung finden Sie hier.